
Max Boström
Zufrieden lächelt ein dickbäuchiger Buddha ins Gesicht des Betrachters und könnte so auch in einem Yogastudio oder auf einem Kaminsims stehen. Wären da nicht die feinen vertikalen Zeitschriftenseiten, deren ausgeschnittene Konturen dem Buddha seine Form leihen. Zeitschriftenseiten aus dem IKEA-Katalog, der „Schöner Wohnen“ oder der GQ deren Inhalte so gar nicht zur besonnenen Enthaltsamkeit der indischen Gottheit passen wollen - oder etwa doch?
Mit seinen Zeitschriften-Skulpturen bietet der Künstler Max Boström einen multiperspektivischen wie kritischen Blick auf eine Gesellschaft, die in Zeiten von „Brexit“ und „Trump“ um Antworten und Handlungsstrategien ringt. Sie erzählen von der Sehnsucht nach der „guten, alten Zeit“ und vermeintlichen Heilsbringern, dem Wunsch „auszusteigen“ und ultimativ vom Streben nach Glück in Zeiten von Überfluss und allgegenwärtiger Verfügbarkeit von Gütern und Informationen.
Die große Stärke seiner Skulpturen liegt im mehrdeutigen Medium der Zeitschriften-Skulptur selbst wie in der Unbestimmtheit der Intention des Künstlers, der dem Zufall als Methode eine wichtige Rolle einräumt: Gemäß dem Motto „act and react“ vertraut er dem Betrachter die Deutungs- und Interpretationshoheit über seine Werke an und lässt Publikumsreaktionen im künstlerischen Prozess mit einfließen. So entstehen Werke, die über die Person des Künstlers hinaus gehen und nicht selten dem Betrachter einen Spiegel vorhalten.
Ausbildung:
2015 - 2018 TU München - Master of. Architecture
2017 Sapienza - Università di Roma
2013 EPFL Lausanne Switzerland
2010 - 2014 TU Darmstadt - Bachelor of Architecture
2007-2008 Exchange Highschool California
2001-2010 Bettinaschule Frankfurt am Main FFM