top of page

Exit  through consumption

07.04 - 15.04  Kösk München

MAX BOSTRÖM

Z I B A Y O

Bagradyans&Zondi

Skulpturen

Photographic Fine Art

Finissage 

Sa 15 April 15 -18 Uhr

mit Kaffee und Kuchen 

Vernissage
Do 6. April 2017  // 19 Uhr

Dj: Hann ino & Javier Gallardo (vinyl)

Mo 10.April // 19.30 uhr
Konzert // Embryo feat. Deobrat & Prashant Mishra

from Varanasi (India)


Fr bis Di 16 – 19 Uhr
und nach Vereinbarung +49 17621710774
Kösk München, Schrenkstraße 8

 

Max Boström 

 

Zufrieden lächelt ein dickbäuchiger Buddha ins Gesicht des Betrachters und könnte so auch in einem Yogastudio oder auf einem Kaminsims stehen. Wären da nicht die feinen vertikalen Zeitschriftenseiten, deren ausgeschnittene Konturen dem Buddha seine Form leihen. Zeitschriftenseiten aus dem IKEA-Katalog, der „Schöner Wohnen“ oder der GQ deren Inhalte so gar nicht zur besonnenen Enthaltsamkeit der indischen Gottheit passen wollen - oder etwa doch?

 

Mit seinen Zeitschriften-Skulpturen bietet der Künstler Max Boström einen multiperspektivischen wie kritischen Blick auf eine Gesellschaft, die in Zeiten von „Brexit“ und „Trump“ um Antworten und Handlungsstrategien ringt. Sie erzählen von der Sehnsucht nach der „guten, alten Zeit“ und vermeintlichen Heilsbringern, dem Wunsch „auszusteigen“ und ultimativ vom Streben nach Glück in Zeiten von Überfluss und allgegenwärtiger Verfügbarkeit von Gütern und Informationen.

 

Die große Stärke seiner Skulpturen liegt im mehrdeutigen Medium der Zeitschriften-Skulptur selbst wie in der Unbestimmtheit der Intention des Künstlers, der dem Zufall als Methode eine wichtige Rolle einräumt: Gemäß dem Motto „act and react“ vertraut er dem Betrachter die Deutungs- und Interpretationshoheit über seine Werke an und lässt Publikumsreaktionen im künstlerischen Prozess mit einfließen. So entstehen Werke, die über die Person des Künstlers hinaus gehen und nicht selten dem Betrachter einen Spiegel vorhalten.

 

Nach Ausstellungen in München und London ist „Exit through consumption“ die bisher größte Überblicksschau des Künstlers Max Boström, in der frühe und aktuelle Arbeiten gegenübergestellt werden. Sie wird ergänzt durch Collagen des Künstlerduos Lilli Bagradjans und Valentino Zondi.

text: Luis Michal 

Z I B A Y O   

Hinter Z I B A Y O verbirgt sich die außergewöhnliche Zweierkonstellation eines kreativen Duos bestehend aus der deutsch-armenischen Malerin Lilli Bagradyans und dem südafrikanischen Fotografen Valentino Zondi.

Durch Reisen innerhalb des afrikanischen Kontinents inspiriert, erschafft das Kollektiv durch die ineinander fließende Kombination beider Kunstformen, Fine Art einerseits sowie Fotografie andererseits, einen neuartigen Raum für Kunst.

 

Das Neue an der Arbeit von Z I B A Y O besteht dabei in der ausschließlich analogen Entstehung ihrer Kunstobjekte. Die Linse der Kamera, die transparente Malerei und das Objekt an sich. Diese Dreifaltigkeit bleibt nach dem Entstehungsprozess unberührt und wird nicht nachbearbeitet.

                                                  HIDDEN IDENTITIES

 

Die unter dem Titel HIDDEN IDENTITIES initiierte erste Ausstellungsreihe des Labels stellt eine künstlerische Auseinandersetzung mit höchst aktuellen Fragestellungen südafrikanischer Sozialpolitik, wie am Beispiel der kontinuierlichen Gentrifizierung der Stadt Johannesburg, dar.

Das Viertel Maboneng wird gegenwärtig als der Common Space hipper Jugendkulturen und Nachwuchseliten zelebriert. Verschleiert bleibt jedoch die durch die Umstände dieses Baus gefolgte Vertreibung der lokalen Einwohner aus ihrem gewohnten Lebensumfeld.

ZIBAYO versucht mit dieser Arbeit die einzelnen Identitäten der Vertriebenen erneut in das Bewusstsein der elitären Modernkultur Mabonengs zu transferieren. Es handelt sich um das konkret intendierte Sichtbarmachen all jener Identitäten und ihrer Gesichter, welche alltäglich ins unsichtbare Abseits gedrängt werden, doch dabei das Wichtigste zu erzählen haben. Eine einzigartig verbindende Konfrontation von Kunst, Politik und Gesellschaft, welche es auf höherer Ebene der Betrachtung aufzulösen gilt.

 

Die Ausstellungsreihe zelebrierte seinen Debüt auf den Straßen Johannesburgs. Genauer auf jenen beiden zentralen Mabonengs, um - bewusst nicht im Rahmen einer in sich geschlossenen Veranstaltung in den Räumen einer Galerie - frei für jedermann zugänglich sowie omnipräsent darstellen zu können.

 

Weitere Ausstellungen, so beispielsweise Ende März in London sowie Anfang April in München, sind derzeit auf den europäischen Raume organisiert. Nichtsdestotrotz ist angestrebt in naher Zukunft gen Vorderen Orient, insbesondere gen Armenien, zu expandieren und sich den sozialpolitischen Fragen Armeniens zu widmen, so insbesondere die Neudefinition der Genozid-Frage.

Text: Ana Bagradyans

bottom of page